Hallo liebe Freunde!
Frauchen und ich waren auf Entdeckungstour. Erst haben wir Herrchen in eine große Stadt zu einem großen Krankenhaus gefahren. Nein, nein keine Angst, meinem Herrchen geht es gut. Er hatte nur eine entzündete Stelle am Bauch gehabt, die dort weggemacht wurde und nun sollte er zur Nachkontrolle. Und die Zeit nutzten wir beide aus um dem angrenzenden Wald genauer unter die Lupe zu nehmen. Das fing echt klasse an mit einer richtig schönen Holzbrücke über einen großen Bach. Das war witzig, da stand ich auf dieser Brücke und sah wie das Wasser unter mir hindurch floss. Auf dem anderen Ufer angekommen, waren da genau solche Gräben wie bei mir zu Hause. Am Ende der Gräben waren zwar auch solche Rohre wie ich sie kenne, aber stellt Euch mal vor, die waren richtig eingemauert! So was gibt es bei mir auf dem Land nicht.
Plötzlich hörten wir eine Motorsäge. Herrchen konnte das ja nicht sein. Los Frauchen lass uns gucken was da los ist! Schnell einen neuen Weg entlang und da sahen wir es auch schon. Ein riesen großer LKW mit einer ganz hohen Leiter und oben in einem Korb stand ein Mann und sägte Äste ab. Gut das hatten wir geklärt, also weiter.
Wieder eine Brügge. Nun wollte ich aber auch Mal ins Wasser, doch egal wo ich es versuchen wollte, die Ufer waren zu steil und zu hoch. Meno!
Das war richtig spannend hier und als wir gerade wieder eine Ecke hinter uns ließen und an einem so Art Rondell waren klingelte Frauchens Handy. Herrchen war schon fertig und wir mussten zurück zum Parkplatz. Auf dem direktesten Weg ging es zurück, vorbei an einem Fußballplatz nachdem ich schon hinter den Bäumen das Krankenhaus erkennen konnte. Auch standen da schon geparkte Autos, nur nicht meines.
Einen kleinen Moment warteten Frauchen und ich noch auf Herrchen. Dann entdeckte ich ihn mit einem Becher Kaffee in der Hand und er guckte ganz erleichtert, so war wohl alles gut und in Ordnung. Wir beide gingen schon zum Auto, wärend Frauchen dem Parkschein auslöste.
Letzte Woche hatte ich Euch doch schon erzählt, dass meine Menschen mit Kalles Herrchen für Gloria und Finja in der Scheune eine große Box gebaut hatten. Nun war es dann auch soweit das die beiden kleinen Mädchen umziehen konnten. Gloria, als die ältere der beiden wurde als erste in ihre Sommerresidenz gebracht. Das war gar nicht so einfach, da beide noch nie ein Halfter um hatten. Es war ein komisches Gefühl für sie und so mochten sie nicht so recht laufen und Frauchen musste ganz schön nachschieben.
Da passierte etwas, was niemand von uns gewollt hatte. Wir mussten dicht an dem Misthaufen vorbei. Gloria wollte am Ende der Mauer los stürmen, verlor das Gleichgewicht und fiel in den Mist. Mit gut zureden und kräftigem ziehen bekam Frauchen sie dort wieder hinaus und Kalles Herrchen lief schnell ein großes Tuch holen. Frauchen beruhigte Gloria und säuberte ihr das Gesicht und auch den Bauch und den Schenkel. In der neuen Box angekommen habe ich sie auch noch etwas getröstet.
Nun war Finja an der Reihe. Mit vereinten Kräften brachten wir sie zu Gloria. Am Ende der Mistmauer passten wir aber alle ordentlich auf. Frauchen schob und lenkte gleich zeitig, Kalle hütete von hinten nach und ich passte vorne auf, dass sie die richtige Richtung einschlug.
Puh, geschafft! Als beide in der neuen, großen Box waren, war das aufhalftern und herüber Geschiebe auch schon wieder vergessen. Damit die beiden sich an ihr neues Reich gewöhnen konnten, gingen Kalle und ich erst einmal mit unseren Menschen auf Tour.
Wieder zurück von unserer Tour, war der große Moment für Gloria und Finja gekommen. Kalle, sein Herrchen und ich blieben vorne an der Strasse um aufzupassen. Frauchen ging zu den Kleinen und öffnete von innen das große Schiebetor. Jetzt konnten beide auf die kleine Wiese vor der Scheune kommen. Vorsichtig kam auch hier erst Gloria und dann folgte ihr Finja. Ihr Papa Bruno stand auf der anderen Seite des Zaunes und beobachtete genau wer da aus der Scheune kam. Mit lautem brüllen begrüßte er seine Töchter. Dann durfte auch ich zu ihnen. Erst sahen sie sich neugierig um, doch dann wurden sie richtig mutig und tobten los. Mit großen Bocksprüngen ging es hin und her auf ihrer kleinen Wiese.
Das zu sehen, war so schön, dass unsere Menschen sich jeder einen Stuhl holten um von der anderen Straßenseite sich die fröhlichen und glücklich umher laufenden und springenden Kälbchen anzusehen. Abends, wenn sie ihre Milch bekommen haben macht Frauchen die Schiebetür zu, damit sie sicher und behütet schlafen können. Morgens, sobald die beiden Gefrühstückt haben und Frauchen sieht es geht ihnen gut, dürfen sie wieder den ganzen Tag draußen spielen. Oft gehen sie aber auch selber in den Stall (gerade auch wenn es Regnet) und kuscheln sich in die weiche Einstreu. Sobald sie noch etwas größer sind und auch das Wetter wirklich ein Sommerwetter wird, möchte Frauchen die Schiebetür auch nachts auf lassen. Noch hat sie etwas zuviel Angst um das Wohl meiner beiden kleinen Mädchen.
Die kleinen und großen Menschen von meinem Pferdefreund Fulbri (20.05.12) hatten uns einen Tag besucht. Schnell lief ich zu ihnen um sie gebührend zu begrüßen. Und wisst Ihr was! Auf einmal hatte mich Fulbris Herrchen doch so einfach schwupp die wupp auf dem Arm. Aber er ließ mich gleich wieder herunter und so konnte ich ihnen meinen Hof und meine Freunde zeigen.
Sie hatten richtig schön Zeit für mich. Nachdem sie alles gesehen hatten wurde geknuddelt und gekuschelt. Ich zeigte wieder einmal wie schön ich den Rollmops machen konnte.
Toben wollte ich aber auch noch so gerne mit ihnen. Der ganz kleine Mensch verstand mich, traute sich wohl aber noch nicht so. Fulbris Herrchen konnte ich aber dazu überreden eine Runde mit mir zu toben. Und wie sollte es anders sein, mit einem schönen Stöckchen und immer wieder auf den Siloballen hin und her. Na komm’ doch! Hol dir doch mein Stöckchen! (grins, hechel) Herrchen wollte auch helfen und mir das Stöckchen zu klauen, da haben sie aber die Rechnung ohne mich gemacht! Und was meint Ihr, haben sie es geschafft? NEIN!
Es ging nicht nur die Woche zu Ende, sondern auch die Zeit, die Ronjas Sohn bei mir bleiben konnte. Der große LKW meines Viehhändlers rollte auf den Hof. Ich habe eben nur einen kleinen Hof und kann nicht alle bei mir behalten und die Jungen sowie so nicht. Doch die zwei Wochen die er hier sein durfte hatte er es schön. Er konnte mit Gloria und Finja zusammen den ganzen Tag im Jungviehstall spielen, bekam viel Liebe und wurde von uns stark gemacht. Deshalb vertraute er mir und ging selbstbewusst neben mir die Rampe hinauf in den Transporter, in dem schon andere Kälbchen auf ihn warteten. Gemeinsam mit ihnen fuhr er dann in sein neues Leben auf einen anderen Hof. Ich weiß das es so sein muss und dennoch, wenn der LKW los fährt ist mir immer etwas mulmig im Bauch. L
So hatte die Woche wieder große und kleine Ereignisse. Spannung, Spaß und Freude, aber auch Trennung. Eben ein ganz normales Leben auf einem Bauernhof, nie ist ein Tag wie der andere und außerdem kommt es oft anders als man denkt.
So meine lieben Freunde, tschüß und macht es gut, Euer Luca