Hallo liebe Freunde! 

                                                                                                                 

 

Es wird bei uns im Jungviehstall immer enger. So viele Kälbchen hatten wir glaube ich noch nie. Es sind jetzt schon fünf. Ach ja, Ihr wisst ja nur von Tobi und den Zwillingen! So ziemlich zum Anfang der Woche wurde es einige Zeit vor dem Aufstehen unruhig im Stall. Doreen ihr Kälbchen kam zu Welt. Alles ging ganz schnell und ohne irgendwelche Komplikationen, obwohl es recht groß war. Ein Mädchen, mit einem hübschen Gesicht und mit schlanken, langen Beinen. Doreen war so aufgeregt, das sie es einfach nicht schaffte es trocken zu lecken. Deshalb bekam sie gleich als sie in der Babybox war eine schöne, warme Decke über gelegt. Das schien ihr richtig zu gefallen. Nun sollte sie ihre erste Milch bekommen und als ob sie noch nie etwas anderes gemacht hätte, schnappte sie sich den Nuckel und legte los. Frauchen und ich waren sprachlos. So wurde der Eimer gleich an die Boxtür gehängt. Die Kleine wackelte sofort dort hin und nuckelte weiter. Dabei versuchte ich auch noch ein paar Tropfen der Milch abzubekommen.



Frauchen rief mich zu sich. Sie war der Meinung, dass die Kleine ganz allein und in Ruhe ihre Mamamilch trinken sollte. Beide kuschelten wir uns zusammen und sahen zu ihr zu. Frauchen lobte mich und sagte mir, wie glücklich sie doch ist, weil ich das mit den Kälbchen immer so toll mache. Ist doch klar, es macht nun mal auch immer so viel Spaß mit den ganz frischen Kälbchen.

 



Da hörte ich Schritte vor dem Stall. Meine beste Freundin war durch die Unruhe geweckt worden und kam dazu, als die Kleine es schon herausgefunden hatte, wie das mit dem Nuckeleimer geht. „Guck mal, die macht das ja schon ganz alleine!“, sagte sie erstaunt. Ja, das war wirklich ein schlaues Mädchen.



Es klappte alles wunderbar. Frauchen wollte trotzdem noch etwas bei dem Kälbchen bleiben. Das war für mich die Gelegenheit einen Abstecher zu den Zwillingen zu machen. Erst zu der Bunten und dann zu der Roten. Aber auch Tobi wollte ich das alles erzählen und quetschte mich zu ihm, durch die kleine Seitentrennwand. Dort passe ich gerade noch so durch. Mit meiner Weste ist das etwas schwierig, doch mit ein paar Verdrehungen geht das schon. Es ist so schade dass er das alles nicht sehen kann, aber er scheint glücklich und zufrieden zu sein in seiner kleinen Welt. Er kennt sie ja auch nicht anders. „So Luci komm. Hier ist jetzt alles erst mal fertig und es muss jetzt ruhe sein hier.“, hörte ich Frauchen sagen. So kletterte ich zurück und folgte ihr aus dem Stall. Vorher kam ich aber noch an der Babybox mit der neuen Kleinen vorbei, die noch einen Schluck von der Mamamilch trank. Ich konnte einfach nicht anders, steckte meine Nase zu ihr hindurch und schlabberte noch einmal über ihr Milchmäulchen.  

 



So ein Baby auf die Welt zubringen ist ja eine Höchstleistung von meinen Kühen, und deshalb bekommen sie sofort nach der Geburt von Frauchen so viel warmes Wasser wie sie mögen. In dem ersten Eimer, ist dann immer ein spezieller Energiedrink mit drinnen. Von diesem Energiedrink brauchte Frauchen jetzt Nachschub. So fuhren wir gemeinsam los zu einer Futterfirma die ich noch nicht kannte. Dort blieb ich auch im Auto. Schnell war sie mit einem großen Kanister wieder da. „Weißt Du was Luci? Von hier ist es nicht mehr weit zum Elbstrand, wollen wir mal gucken ob da Ebbe ist?“ Na Frauchen, du kannst Fragen stellen, na klar, lass uns gucken fahren! Es war gerade der Anfang der Ebbe und schon freier Strand zum Laufen zu sehen. Aber es war weit und breit kein anderer Hund zu sehen. Immer wieder suchte ich den Horizont ab, aber da war kein anderer Hund in Sicht. Beide waren wir etwas traurig, aber wir hatten uns ja und machten das Beste daraus.



Oben am Ufer fand ich ein Stöckchen, das Frauchen für mich wieder und wieder ins Wasser warf. So spielten wir uns den Strand entlang. Zum Schluss hatte Frauchen es etwas zu gut gemeint und ihn etwas weiter herein geworfen als sie es eigentlich wollte. Es war ja auch ablaufendes Wasser. Frauchen bekam Angst um mich: „Nein Luci, lass das Stöckchen und komm zurück, das ist zu gefährlich.“

 



Auf dem Rückweg kamen für kurze Zeit Wellen auf. So schnell ich konnte lief ich zu ihnen. Ich liebe Wellen! Leider war es viel zu schnell vorbei. Nun hieß es wirklich Abschied nehmen von der Elbe. Ein letzter Blick zurück und über das Wasser und dann die Mole entlang zum Parkplatz. Klitschnass, glücklich und voller Strandsand ging es für mich nach Hause. Das war eine wirklich gute Idee von Frauchen, den Abstecher hierher zu machen.



Zuhause dreht sich wieder fast alles um die Kälberbande. Tobi bewohnt ja die große Spielbox und so bekommt er seit ein paar Tagen täglich Damenbesuch. (grins) Die Zwillings-Mädchen sollen ja auch laufen und hüpfen. Erst war es für Tobi etwas schwierig, aber ich habe ihm bei den ersten malen Beistand geleistet und nun weiß er Bescheid und spielt auch mit. Es ist wirklich toll wie er das alles lernt und so auch in den Kontakt zu seinen Artgenossen kommt. Nur wie lange können wir das so machen?



Freitagmorgen war es etwas unsicher, ob wir zu Ole fahren können. Chrissi war doch schon sehr unruhig. Ich aber auch! „Na Chrissi, was sagt dein Gefühl? Können Luci und ich noch schnell für eine Stunde weg zu Ole, oder kommt dein Baby jetzt?“ Frauchen stand bei Chrissi, kraulte ihr mit einer Hand den Rücken und ließ die andere Hand von Chrissi ablecken. „Hm, wenn ich dich jetzt so sehe, doch das passt noch!“ Schnell lief sie rein, machte sich etwas frisch, zog sich um, noch ein Blick auf Chrissi und dann ab zu Ole. Nach dem ich im schnell Tempo mit Ole gespielt hatte und Frauchen nur einen Kaffee getrunken hatte waren wir nach 65 Minuten wieder da. Und alles ruhig. Na gut, so ruhig war Chrissi nun doch nicht mehr. Es war Mittagszeit und alle hatten Hunger, ich auch! So bekamen alle ihr Futter und meine Menschen gönnten sich auch ein schnelles Essen und das war auch gut so. Da kam es nämlich! Ein großes, kräftiges Bullenkalb. So ganz alleine schaffte Chrissi es auch nicht, doch meine Menschen wissen was sie zu tun haben und schon war alles gut. Fleißig leckte Chrissi ihren Sohn trocken. Als eine der älteren und erfahreneren Kühe ging sie anschließend, allein wieder auf ihren Platz und wollte ihre Ruhe haben. Ihr Sohn wurde in eine Babybox gebracht und bekam seine erste Milch. Er war so ein echt gemütlicher und ließ sich bedienen. Erst lässt Frauchen die Kälbchen an ihrem Finger nuckeln und wenn das klappt, schiebt sie den Nuckel in das kleine Mäulchen. Das ist ein lustiges Spiel finde ich.



Das war doch auch mal meine Chance die erst Milch zu Testen. Vorsichtig rückte ich immer näher an den Eimer und steckte langsam den Kopf in den Eimer. Sie sieht ja aus wie Vanillesoße. So nuckelte er unten und ich schlabberte oben. Lecker!!!

 



Danke kleiner Mann, komm ich mach dir dafür dein Mäulchen auch noch sauber. Na gut, das hätte ich ja so und so gemacht, aber pssst, das müsst Ihr ihm ja nicht erzählen! (grins, kicher)



Wiebke, Helena und Peggy sollen bis Ende April auch noch ihre Babys bekommen und dann ist eine Babypause bis Anfang Juni. Und wisst Ihr was dann ist? SOMMER!!!

 

Ganz liebe und fröhliche Grüße Euer Luca