Hallo liebe Freunde!                                                                                                                   

 

Diese Woche war wieder so viel los, dass ich es nicht schaffe Euch alles zu erzählen. Aber nun fange ich erst mal an!

 

Völlig unerwartet kam Goldi (26.05.13) bei mir vorbei. Frauchen hatte gerade die Kühe zum Melken in den Stall geholt. Vor dem Melken sollen sie aber noch in Ruhe etwas fressen. Das bedeutete nicht nur das Frauchen sich Zeit nehmen konnte für Goldi und ihr Frauchen, nein! Sie hatte auch eine super Idee. Da die Kühe im Stall waren, erklärte sie die Kuhwiese, zur Hundewiese. Schon düste ich vorweg und zeigte Goldi den Weg zum Tor.

 

Gut das die Wiese so groß ist, denn wir hatten jetzt richtig  schnellen Pfoten, und konnten nun endlich ohne einen Zaun dazwischen, unsere Wettrennen austragen. Lange gerade Strecken, auch mal Haken schlagen oder im Kreis herum düsen. Ach was hatten wir für einen Spaß und waren am Ende ganz schön aus der Puste.   

 

Manchmal hat Frauchen auch total verrückte Ideen, doch wenn es darum geht das zu schützen was uns wichtig ist, dann ist es ihr egal was andere Denken. Äh, mögt Ihr jetzt überlegen, was kommt denn nun?! Hüpfer, meine gefiederte Freundin, ist uns wichtig! Bei dem schönen Wetter ist sie viel draußen und lebt somit sehr gefährlich. Angst vor Hunden kennt sie nicht. Wie auch, wo wir uns doch das Bett im Stall teilen und wenn Kalle und Mary kommen, ist auch keine Gefahr. Mary interessiert sich nicht für sie und Kalle sucht sie, läuft vorsichtig zu ihr hin, tickt sie kurz mit der Schnauze an (als wolle er Guten Tag sagen) und läuft Freude strahlen zu seinem Herrchen zurück. Also, woher soll sie wissen das nicht alle Hunde so freundlich sind. So hat Frauchen zwei Schilder mit einem Bild von Hüpfer gemacht, auf dem alle Hundehalter gebeten werden auf ihre Hunde aufzupassen.

 

An alle Hundebesitzer

Mein Name ist Hüpfer

 

Ich bin das Hofhuhn hier und möchte Euch bitten,  Eure Hunde von mir fern zu halten. Ich bin Gehbehindert und hätte keine Chance zu fliehen. Gerne bin ich hier vorne an der Straße und ganz besonders, versteckt an der Hecke.

Danke für Euer Verständnis

Hüpfer 

 

Das erste sollte  an einen Zaunpfahl der Bullenwiese. Da musste ich natürlich mit und gucken wie das wohl aussieht und ob das nachher auch jeder sehen kann. Ja ich muss sagen, Frauchen hatte eine gute Stelle ausgesucht. Nachdem sie oben und unten je zwei Nägel in die Schilder vorgeschlagen hatte, nagelte sie es an dem Pfahl fest. Prima, das saß und sah gut aus.  

 

 

Das zweite Schild sollte in der Hecke zur Hauptstraße befestigt werden. Dazu nagelte Frauchen es auf einer Latte fest. Hüpfer war neugierig geworden und sah zu wie das Schild, das ihr Leben schützen soll, fertig gemacht wurde. Ganz genau passten wir auf jeden Handgriff von Frauchen auf.

 

Zu zweit gingen es Richtung Hauptstraße. Auf halben Weg sollte das Schild stehen. Frauchen steckte es mitten in die Hecke, guckte ob unten ein dicker Stamm ist und kniete sich hin um die Latte am Stamm fest zu binden. Fertig. Über die Schilder habe ich mich so gefreut, dass ich es Frauchen gleich mit riesen Sätzen gezeigt habe.      

 

Die Klara ist mit ihren neun Jahren unsere älteste Kuh. Sie hat jedes Jahr das Glück, ihren Mutterschutzurlab auf der Jungviehwiese zu verbringen. So auch dieses Mal. Schon als sie hinter dem Trecker angebunden wurde, schien sie zu wissen was nun kommt. Fleißigen Schrittes lief sie hinter her. Bruno begleitete sie soweit seine Wiese es zuließ.

 

 

Von wegen alte Kuh! Kaum an der Wiese angekommen, wusste sie was Sache ist. Herrchen öffnete das Tor, während Frauchen ihr noch auf dem Weg einfach das Halfter ab nahm und sie einfach laufen ließ. Schon war sie auf der Wiese und rannte zu den Kleinen, wobei ich sie noch ein Stück begleitete. Eine Weile blieben wir noch bei ihnen, bis sich alle beschnuppert und begrüßt hatten, und Ruhe in die kleine Herde kam.  

 

Nun will ich Euch noch erzählen was mich Traurig macht, richtig Traurig, ganz Traurig, toootal Traurig. Meine beste Freundin, die zurzeit bei uns Wohnt, kam mit einem ganz großen Auto. Auf der Ladefläche hatte sie ein Sofa und einen Kühlschrank. Erst dachte ich sie würde die beiden Sachen ausladen, aber das war weit gefehlt. Stattdessen fing sie an, all‘ ihre Sachen in den klein LKW zu laden. Was soll das? Gut, wir wussten alle, dass sie nur für eine kurze Zeit bei uns Wohnen würde. Aber mir war das deutlich zu kurz!!!

 

Als nun auch noch ihre Reisetaschen da standen, da war mir wirklich klar: „Sie meint es ernst mit ihrem Auszug.“ (schnief) Und Herrchen packte auch noch mit an, so dass Karton für Karton auf der Ladefläche seinen Platz fanden.

 

 

Als nun alle Kartons verladen waren, war meine beste Freundin doch recht erschöpft und setzte sich auf die Ladefläche. Da konnte ich sie doch nicht so alleine lassen und bin hoch zu ihr. Irgendwie merkte ich, das sie auch etwas traurig war und bot ihr meinen starken Rücken zum anlehnen an.

 

Am nächsten Morgen, Frauchen war noch am Melken, wurden noch ihr Fahrrad und das Bett dazu geladen. Herrchen war extra schnell aufgestanden um ihr beim Bett verladen zu Helfen. 

 

 

Das Fahrrad schaffte sie ganz alleine. Da hörte ich einen Schlüssel klappern. Sie verschloss die Ladefläche, ging zur Autotür und stieg ein. Nachdem sie das Auto auf dem Hof gewendet hatte  rollte sie ab in ihre neue Heimat, und die ist jetzt ca., 30 km entfernt. Aber ich darf sie dort Besuchen. Hoffentlich machen wir das bald mal, ich muss doch wissen ob es ihr dort gut geht!

 

 

So, nun will ich aber noch was Schönes, was ganz tolles erzählen. Der Wandertag in meiner Hundeschule! Wir waren doch ganz schön viele. Als erstes durften wir auf dem Hundeplatz spielen. Kalle und Mary waren auch gekommen. Doch Mary und ihr Frauchen sind nicht mit gekommen, weil für die kleine, alte Dame Mary die Strecke zu lang und somit zu anstrengend gewesen wäre.

 

 

Dann hieß es fertig machen zum Abrücken. Alle kamen wir an die Leine. Ich dann auch mal. Oh war ich aufgeregt. Einer nach dem anderen durch die Schleuse und dann ging es los.

 

Schon nach kurzer Zeit durfte ich als braver Hund (strahl) von der Leine. Ein ganzes Stück bin ich mit Filien gelaufen. Sie ist eine ganz lustige und fröhliche, ältere Setter Dame. – Es ist noch nicht so lange her, da war sie noch einer der traurigen Hunde die einen neuen Menschen suchen. Aber sie hatte Glück, denn sie hatte in der Wartezeit eine liebevolle Patin. Hatte? Als die ersten Interessenten kamen, merkte die Patin wie sehr sie Filien brauchte und Filien sie. Nun sind sie ein Team auf Lebenszeit! – Mitsch war auch mit und auch mit Janka und Pia bin ich ein Stück des Weges gelaufen.

 

Immer wenn ein Auto oder ein Trecker kam, hieß es: „Alle an die Seite!“ Manchmal sah es aus als würden wir alle zusammen Spalier stehen. (grins)     

 

 

 

Ach, und wenn da so richtig schöne Wassergräben waren, da waren ein großer Teil von uns einig darüber was wir da machen – BADEN! Genau an so einem schönen Graben entdeckte ich ein Wildgehege, und gleich auf der anderen Straßenseite komische, graue, zottelige Rinder. Wie sahen die denn aus? Da hatte ich mich richtig erschrocken und gebellt.  

 

In einem kleinen Wald war es natürlich selbstverständlich, das ich wieder (genau wie alle anderen auch) an der Leine gehe. Auch als wir einen Waldsee erreichten, kam die Leine nicht ab. Frauchens Arm war gerade so eben lang genug, das ich vergnügt planschen und saufen konnte.

 

Nach der Erfrischung war eine kleine Pause angesagt. Ein Teil unserer Menschen setzte sich dazu einfach auf den Boden und wir setzten oder legten uns zu ihnen.

 

 

So erholt setzten wir zum Endspurt an. Der führte uns doch tatsächlich bei den Power-Pfoten vorbei, doch niemand war dort zum Spielen. Der ganze Platz war leer! In der großen Gruppe verging die Zeit so schnell, und auch die 10km, denn schon waren wir wieder auf dem Hundeplatz.

 

 

Unsere Menschen setzten sich gemütlich zusammen bei Essen, Trinken und einem guten Gespräch. Wir durften nach Herzenslust spielen, nur wollte das irgendwie keiner von uns. Wir wollten zu unseren Menschen, doch die waren sich alle einig darüber: wir Hundis auf dem Platz und sie an den Tischen! (Meno, schmoll) Dennoch, es war ein klasse Tag, und Frauchen und ich sind beim nächsten Wandertag bestimmt wieder mit von der Partie. Zuhause habe ich erst gemerkt wie müde ich war und bin gleich, für den Rest des Tages, in Oma Zitas Bettchen verschwunden. 

 

Bis zum nächsten Mal,

     liebe Grüße Euer Luca