Hallo liebe Freunde!   

                                                                                                              

 

In dieser Woche war wirklich alles mit dabei. Zerstörte Hoffnung, gemischte Gefühle, große Freude und ganz viel Spaß. Genau in der Reihenfolge, und das war auch ganz gut so.

 

Montagabend kam Klaras Tochter zur Welt, und alles Hoffen und Beten hatte nichts genützt. Die Kleine war Blind. Ich wollte es gar nicht glauben, denn die Kleine war so schnell auf ihren Beinchen und suchte nach der Milch und außerdem hat sie doch eine Vollschwester, die Yvonne (04.11.12), und das ist ein ganz gesundes und fröhliches Mädchen. Unsere Tierärzte meinen das, obwohl Gesunde Vollgeschwister da sind, es sich um einen Gendefekt von  Bruno handelt. Was wiederum heißt das alle 14 Kälbchen, die noch von Bruno abstammen, mit fast 100%tiger Sicherheit Blind zur Welt kommen. Frauchen war sehr gefast, schließlich stand ich ihr auch immer zur Seite, und ist mit mir zu ihrem Berufskollegen gefahren, der schon die beiden Jungs Anton und Eddi abgeholt hatte. Er hat uns zugesagt, alle blinden Kälber die noch kommen, bei sich aufzunehmen. Nun ist uns sehr viel leichter ums Herz, denn wir hatten auch Anton und Eddi gesehen. Sie waren mit in einer Gruppe anderer kleiner Jungs und es ging ihnen sichtlich gut.

 

 

Es war einer dieser schönen Sommerabende. Frauchen war fertig mit dem Melken und machte es sich in Oma Zitas Bettchen gemütlich. Hey, das geht ja gar nicht, einfach nur da so herum sitzen. Spiel mit mir! Mein Dummi lag passend auf dem Hof herum. So Frauchen festhalten und nun zieh ich dich da aus dem Bett. Hm, klappte nicht. Also legte ich mich zu ihr und überlegte wie ich es schaffen könnte sie zum Spielen hoch zu bekommen! Doch auf einmal kam ein Auto. Das ist doch…. Ja, natürlich!   

 

Tatsächlich hatte ich mich nicht vertan. Das Auto bog ab zu uns und heraus gesprungen kam Zorro. Oh was hab ich mich gefreut und ihn sofort in Beschlag genommen. Kreuz und quer tobten wir über den Hof.

 

Als er eine kleine Erfrischungspause brauchte, ich holte Spielzeug, damit wir auch noch Kräftemessen konnten. Erst wollte er nicht so recht, aber dann packte er zu und wollte auch nicht mehr loslassen.

 

Nun brauchten wir doch beide eine Pause, so gingen wir zu unseren Menschen die sich an den kleinen Tisch vor dem Küchenfenster gesetzt hatten. Kofi, der auch mit war, hatte es sich dort schon gemütlich gemacht. Und dann habe ich erfahren warum er gekommen war. Er wollte so etwas wie Tschüss sagen! Bevor er zu mir kam, hatte er sich sein neues Zuhause und seine neuen Menschen angesehen. Und alles passt! Für einen Moment war ich traurig, doch dann freute ich mich sehr für ihn. Denn ich bin sein echter Freund, und deshalb gönne ich ihm sein Glück von ganzem Herzen! Außerdem ist er gar nicht so weit weg, so dass er bestimmt auch hin und wieder zur Spielstunde kommt. Und aus eben dieser sollte er am Samstag abgeholt werden.

 

 

Zorro war es auch etwas schwer ums Herz, das mochte ich nicht. Komm, wir gehen in den Garten. Zack, hatte ich ihn auf den Rücken geworfen. Dachte ich, denn ehe ich mich versah, war ich es der unten lag. Ach, was für ein toller Freund, einfach Spaß haben und dem anderen nie Böse sein!

 

Puh was war das wieder heiß! Doch nicht nur Zorro und ich hatten unseren Spaß bei den Power-Pfoten, sondern auch die anderen Hundis. Auf einmal, ich war mit Frauchen ganz am anderen Ende des Platzes, da dachte ich, ich könne meinen Ohren und Augen nicht trauen! Aber ich hatte richtig gehört und gesehen, wer mich da rief war meine beste Freundin. So schnell mich meine Pfoten trugen, rannte ich zu ihr hin. Oh war die Freude groß. Mit einem riesen Satz begrüßte ich sie. Rannte schnell ein Stück in Richtung Frauchen um ihr zu sagen wer da gerade gekommen war. Sie hatte es schon bemerkt und ich düste zurück zu meiner besten Freundin. Nun hatte ich auch noch die Chance ihr Zorro vorstellen, bevor er endlich in sein neues, eigenes Rudel abgeholt wurde. Ja, und dann kam in mir wieder der Schoßhund zum Vorschein. (grins, kicher)  

 

So, und nun war es soweit! Es war Sonntag und somit der Tag an dem die Fahrt ins Blaue starten sollte. Oh, war ich aufgeregt. Frauchen wirkte ganz ruhig wie sonst auch und machte ihre Arbeit. Kühe reinholen, Füttern, Melken, Kälber tränken und sich mit mir auf die morgendliche Fahrt zu den Jungtieren. Auf dem Weg zurück fand ich noch ein Stöckchen und Startete mit Frauchen ein Wettrennen. Oh, sie scheint zu gewinnen, da ließ ich das Stöckchen fallen und gab richtig Gas. ERSTER!

 

 

Pünktlich wie abgesprochen kam Frauchens beste Freundin. Es wurde sich von Herrchen verabschiedet, und zack, war ich schneller im Auto als die Beiden. Zielstrebig fuhr Frauchen los. Sie war ja auch die einzige die wusste wo es hin geht. Hin und wieder tat sie so als wäre sie unsicher ob sie nun hier oder doch wo anders abbiegen müsse. Also mir kam es, jedes Mal wenn ich mich hinsetzte und aus dem Fenster sah, doch gut bekannt vor, und mein kleines Herz fing in immer freudigerer Erwartung zu schlagen.

 

 

Tatsächlich war es so, wir waren zu Lucy und ihrem Frauchen an den Nord-Ostsee-Kanal gefahren. Doch wo hatte sie sich den nun wieder versteckt, ich muss sie doch vorstellen. Huch, auf einmal war sie da und wollt auch schon wieder verschwinden. Frauchen bestand darauf von uns beiden ein Foto zu machen. Da muss ich schon sagen: Ihr Menschen habt aber manchmal komische Ideen! Na gut, aber beeilen bitte!  

 

 

Anders als mit Herrchen, stiegen wir zusammen mit Lucys Frauchen gleich wieder ins Auto. Lucy wollte nicht mit, sie meine ihr würde es alles zu anstrengend und passt lieber auf das Haus auf. Auch gut, dann habe ich alle drei für mich alleine. (grins) Nach einer kurzen Kurverei waren wir direkt am Kanal. Wir gingen ein kleines Stückchen, als plötzlich viele Menschen vor uns auftauchten, bunte Plakate, Sonnenschirme, Tische und Bänke und eine Kanalfähre. Wir waren an einem Imbiss angekommen. Es wurde sich Mittag bestellt und unter einem der großen Sonnenschirme, an einem noch größeren Holztisch, gegessen. Ich war so aufgeregt, ich hätte keinen Bissen herunter bekommen. Wir wollten mit der Fähre über den Kanal um auf der anderen Seite spazieren zu gehen.

 

So aber jetzt und Kapitän LUCA voraus, denn eine Fähre ist etwas total aufregend. Erst musste noch ein Schiff durch gelassen werden. Dann tuckerte die Fähre los, der Boden unter den Pfoten vibriert, es schwankt und kleine Wellen platschen vor uns her.

 

 

Auf der anderen Seite, war es wirklich ganz anders als ich es bis jetzt von hier kannte. Drei andere Hunde spielten am und im Wasser. Zu viele fremde Gerüche lockten mich aber weiter und es sah auch alles total anders aus!  Da war auch eine richtige kleine Brücke unter der ein großer Bach in den Kanal floss. Frauchen erlaubte mir dort hinunter zu gehen. Schnell hatte ich eine Stelle gefunden an der ich dort hinein konnte. Auf der anderen Seite guckte ich auch noch nach, aber die erste Stelle war besser. Die gefiel mir so gut und es wurde dort auch immer ein bisschen tiefer, bis ich keinen Grund mehr unter den Füssen hatte und ich anfing zu schwimmen. (strahl)

 

Ach was war das schön hier! Wir machten dann aber kehrt, fuhren mit der Fähre wieder zurück zum Auto und damit zu Lucy.

Dort angekommen verwöhnte Frauchen die liebe Lucy mit Softleckerli (für mich fielen auch so ein, zwei, drei, … ab) Von den ganzen Eindrücken war ich so müde, das ich nur noch kurz den Garten inspiziert habe. Selbst Chico, der Nachbar von Lucy konnte mich nicht mehr zum Spielen überreden. So zog ich mich ganz freiwillig auf meinen Platz im Auto zurück. Frauchen und ihre Freundinnen tranken gemütlich Kaffee und ließen sich leckere, frische Waffeln schmecken. Dann traten wir glücklich und zufrieden über den gelungenen Tag die Heimreise an. Wieder Zuhause wurde Frauchen von ihrer besten Freundin immer und immer wieder in den Arm genommen und gedrückt, so sehr hatte sie sich über die Überraschung gefreut. So ist sie nun mal: „MEIN Frauchen!“

 

 

Liebe Grüße von Eurem

Kanal-Seehund Luca