Hallo liebe Freunde!
Nun ist er da, der Winter. Doch nur an dem ersten Tag hatte er etwas Schnee im Gepäck, und das war an meinem Liam-Tag. Alle Gerüche waren dadurch ganz anders, irgendwie aufregender. Wir trafen uns in unserem Hundewald, was jetzt noch um vieles spannender war. Gleichzeitig kamen wir dort an und ich stürmte ungeduldig voraus.
Die gewohnten, anderen Fellnasen waren auch da. In einem wilden Gewusel wurde sich begrüßt, denn keiner von uns wollte sich die aufregenden Gerüche entgehen lassen. Die schüchterne Mary war auch wieder einmal da. Sie machte lieber, wie immer ihr eigenes Ding. Gern würde ich doch mal mit ihr Spielen, aber ich bin ihr nicht nur zu wild, sondern dabei auch zu laut. (Achsel zucken) Liam und ich machten uns auf zur Entdeckungsreise durch den Hundewald. Einfach quer durch das Gehölz, ganz ohne unsere Frauchen, die brav auf den Wegen blieben. Hier ist uns das ja erlaubt, denn dieser Wald gehört uns!
Plötzlich sah ich, das Chana und ihr Herrchen mit einem schönen langen Strick herum tollten. Da kann ich doch bestimmt mit machen. So schnell meine Pfoten mich trugen, rannte ich zu ihr und schnappte mir den Strick. Erst hielt sie noch richtig fest, doch plötzlich ließ sie los und versuchte auch gar nicht ihn wieder zu bekommen. Wie Schade! Mit dem Strick zog ich los und suchte nach einem neuen Spielpartner. Selbst Liam konnte ich nicht davon überzeugen mit zu Spielen. Strick ziehen war noch nie so sein Ding.
Och Meno, nur hier so rum schnüffeln ist doch auch langweilig. Erst zog ich von Liam ab, aber dann startete ich eine Attacke auf ihn und konnte ihn letztendlich zu einem schönen Wettrennen durch den leicht, eingeschneiten Hundewald überreden.
Es sieht so aus, als hätten wir eine neue, kleine Heldin. Ihr Name ist: Federfuß. Sie ist ein Zwerghuhn, genau ein Jahr jünger als Hüpfer, und ihren Namen hat sie bekommen, weil sie die einzige ist, die an den Füßen Federn hat. Sie hatte nie richtig Anschluss gefunden, war immer allein. Frauchen tat das so Leid. Daher viel es erst auch nicht so auf, das es ihr schlecht ging.
Einen Morgen setzte Frauchen sie mitten in das frisch gestreute Körnerfutter, damit sie auch ordentlich Fressen kann. Doch dann stockte ihr der Atem. Federfuß wurde immer wieder von den anderen gehakt und gejagt. Sie konnte kaum entkommen, denn es fehlte ihr auch schon die Kraft um zu fliehen. Sofort holte Frauchen sie dort weg und brachte sie zu Hüpfer und mir. Wir drei standen Fassungslos da und sahen auf das entkräftete Federfüßchen. Bei dem guten Licht konnten wir sehen das nicht nur ihr Gefieder Komplet verschmutzt war, nein sie hatte auch Wunden und wollte nur noch so da sitzen.
Sie sollte genau wie Hüpfer vor zwei Jahren (13.05.12) ihre Chance bekommen. So stellten wir ihr Futter in Reichweite und ließen sie ganz in Ruhe. Abwechselt gingen wir drei nach ihr gucken.
Ja, sie fing an Körner zu picken, super!!! Nun stellten wir auch Wasser hinzu, was sie auch dankend annahm. Vorher trauten wir uns noch nicht, weil wir nicht wussten, wie sie auf das hier alles reagiert. Sie hätte das Wasser umkippen können und dann im nassen sitzen müssen, und genau das wollten wir vermeiden. Nun war aber alles gut.
Bis zum Abend hatte sie es nach hinten an die Wand geschafft. Und als Frauchen und ich von unserer Abendtour kamen, hatte sie sich mit Hüpfer zusammen gekuschelt. Die Hoffnung das sie wieder auf die Beine kommt wurde größer, und somit auch der Gedanke, das nicht nur Hüpfer, sondern auch sie, nicht mehr alleine sind.
Auch am nächsten Tag hat sie sich nicht viel bewegt, aber sie pickte Körner, trank Wasser und hatte sich auch schon auf ihren kleinen Beinchen gestellt. Mittags gab es gut eingeweichtes Hundetrockenfutter. (Hühner fressen ja auch Fleisch - Käfer, Würmer, u.s.w.- die gibt es im Winter ja nicht so, und Frauchen gleicht das so aus) Erst traute sie sich nicht, doch als Hüpfer das Feld räumte, fraß sie auch ein paar Stückchen.
Am zweiten Morgen war die Freude groß, sie hatte es geschafft. Als sie sah, dass es frische Körner gab, flatterte sie vom Stallbett um gemeinsam mit Hüpfer um die Wette zu picken. Auch meine Nähe war für sie kein Problem.
Nun wurde sie mutig, wollte ein wenig die neue Heimat erkunden. Aber es war noch sehr früh. Der Stall noch ganz dunkel. Frauchen hatte nur die Lampe am Bett für die beiden an, damit sie schon ein wenig herum laufen konnten, bevor es richtig hell wird.
Langsam gewöhnt sich Federfüßchen an ihre neue Umgebung, den Tagesablauf und daran, das Frauchen, Herrchen, ich oder für sie fremde Menschen, an ihr vorbei laufen. Sowas gab es im Hühnerstall und im Auslauf ja nicht! Hüpfer zeigt sich auch als wahre Freundin und erklärte ihr alles. Gemeinsam hüpfen und watscheln sie durch die Diele. Dort lagen die ganzen Rohre von der Melkanlage die Abgeholt werden sollten. Hüpfer kennt sich bestens aus, und da Federfüßchen schön in ihrer nähe blieb, sollte es keine Gefahr hier für sie geben.
Frauchen und ich sind dann beruhigt zu Ole gefahren, wussten wir doch Federfuß ist bestens bei Hüpfer aufgehoben. So war es auch. Wie wir Stunden später wieder kamen, eroberten die beiden gerade den leeren Kuhstall. Ach, (seufz) und Federfüßchen sah schon wieder richtig gut aus.
Jetzt wo es ihr wieder gut geht, zeigt sie oft, dass sie doch eigentlich ein gesundes Huhn ist, und gesunde Hühner schlafen nicht auf dem Boden oder sogar im Hundebett! Sie krabbelt zum Beispiel auf den Rand von der Futterschüssel um dort zu Schlafen. Hm, was macht man denn da nur? Frauchen gab Herrchen die Aufgabe, sich etwas für eine Mini-Sitzstange auszudenken. Und Herrchen bastelte los. Heraus kam eine Mandarinen Kiste, auf die von einer Ecke zur anderen eine kleine Leiste genagelt wurde. Das war genau richtig, denn Federfüßchen hat sofort erkannt was das sein soll und ist dort glücklich zu Bett gegangen.
Dieses bangen und hoffen um Federfüßchen, bestimmte in den letzten Tagen, fast den ganzen Ablauf hier. Noch müssen wir in einigen Dingen sehr behutsam mit ihr sein und sie an die Hand, äh Flügel, nehmen und ihr erklären wie, was geht. Doch sie hat Hüpfer, meine Menschen und mich! Als ich mich letztens so zu den beiden gesellte, meint Frauchen: „Du benimmst dich schon wie der Hahn im Korb!“ Wisst Ihr was sie damit meint?
Liebe Grüße
Euer Luca