Hallo liebe Freunde!                                                                                                   

Was war das nur für eine Woche! Der Anfang war voll O.K., aber dann. Na ja, im nach hinein ist alles nicht so schlimm wie es aussieht.

Jeden Tag habe ich total viel Spaß mit unserem kleinen Kälbchen. Sie ist jetzt schon ganz sicher auf den Beinen, und wenn Wiebke bei den anderen Kälbern ist, darf die Kleine in die große Box von ihr zum toben. Da lass ich mir das doch nicht zweimal sagen, das ich ihr etwas Gesellschaft leisten soll. Sie ist ein so fröhliches Kalb, so dass wir richtige kleine Wettrennen machen. Da ich nicht möchte dass sie sich weh tut, bin ich vorsichtig und lasse ich sie meistens gewinnen.

Will ich mich mal so richtig austoben, gehe ich nach draußen auf die Siloballen. Dort liegen bis zu neun Ballen neben einander. So springe ich von einem zu anderen. Inzwischen bin ich so mutig geworden, dass es überhaupt kein Problem ist, wenn Herrchen einen aus der Reihe genommen hat. Mit einem riesigen Satz schaffe ich auch die große Lücke. So einen echten Bauernrüpel kann so schnell nichts zurück halten!

Abends, wenn Frauchen die Möhren und Äpfel für Rocky (unser Deckbulle) schneidet, sieht das ganz anders aus. Da bin ich ganz lieb und ruhig. Sitze neben ihr, und meine Rechnung geht auf. Hin und wieder kommt ein kleines Stückchen Möhre und schließlich auch mal ein Stückchen Apfel zu mir herunter. Obst und Gemüse ist eben Gesund, das weiß sogar ich!

Tja, und dann kam der Tag von dem ich nicht weiß was mit mir los war? Frauchen und ich sind wie so oft schon zum Tierarzt gefahren. Sie machte einen Termin für die Kühe und ließ sich Medikamente mit geben. Da sonst kein anderes Tier da war durfte ich durch die ganze Praxis düsen. Dann sollte ich auf einen der Tische und bekam eine Spritze. Das ist ja nicht schlimm. Doch auf einmal bin ich so müde geworden und eingeschlafen. Als ich wieder wach wurde, lag ich auf meinem Bürobett und hatte ein so blödes Ding um den Kopf. Wie gerne hätte ich versucht das ab zu machen, doch mein ganzer Körper war noch so müde. Frauchen war sehr leise und vorsichtig mit mir, und als sie zum melken musst war meine beste Freundin bei mir. So langsam ging es mir wieder besser und die Pfoten taten auch wieder was ich wollte. Aber immer noch total müde, meno!

Dann hatten meine Menschen im Stall alles fertig, und ich hatte auch schon wieder etwas Hunger. Frauchen machte sich sorgen das ich mich verschlucken könnte, weil ich doch immer noch müde wirkte. Sie hatte mein Bett in die Küche geholt, sich zu mir gesetzt und so bekam ich von ihr aus der Hand Stückchen für Stückchen mein Futter. Nachdem auch Frauchen Abendbrot gegessen hat sind wir noch mal vor die Tür und dann ins Bett. Und wisst ihr was? Frauchen merkte das ich unruhig und etwas verwirrt war, und mich auch so nicht wohl fühlte. So durfte ich zum ersten Mal mit zu ihr ins Bett. Schööön!!! Erst konnte ich nicht einschlafen. Meine Gedanken überschlugen sich. Wie doof sieht das nur aus mit dem Ding? Was sagen meine Freunde, egal ob Mensch oder Tier? Oh Mann, hoffentlich muss ich so nicht zur Schule? Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen und war traurig als der Wecker klingelte, war es doch so schön direkt an Frauchens Seite.

Der neue Tag ließ mich all’ meine Sorgen vergessen. Gleich als ich in den Stall zu meinen Kühen kam, hat mich keine von ihnen ausgelacht oder hatte Angst vor dem Ding. Alle wollten es beschnuppern, schubsten es an oder leckten darauf herum. So traute ich mich auch raus auf den Hof und tatsächlich war alles wie immer, eben nur mit dem Ding um den Kopf. Ja, zur gewohnten Zeit waren auch Zita und Kalle wieder zum Spazierengehen da. Kalle kam gleich zu mir: „ Hey Kleiner! Mach dir da keine Sorgen! So’n Ding hatte ich auch schon mal. Zehn Tage, dann ist es wieder weg. Mit ein bisschen Übung kannst du alles machen was du sonst auch gemacht hast.“ Was ist das schön so gute Freunde zu haben. Sofort fing ich an Stöckchen tragen zu üben. Erst mit einem kleinen und dann immer größere.

Wie ich schon sagte, es sieht schlimmer aus als es ist. Und so ein ganzer Kerl wie ich lässt sich so schnell von nichts unter kriegen. Die ganze nächste Woche werde ich das Ding noch tragen. Mal sehn was ich damit alles noch so machen kann? Es ist nur blöde, dass man ständig wo hängen bleibt damit! Aber sagt mal, soll mich das Stören? Mich, den Bauernrüpel!

Auch mit dem Ding um den Kopf grüße ich Euch ganz lieb und trotzdem fröhlich
Euer Luca