Hallo liebe Freunde!   

                                                                                                           

 

Das schreiben fällt mir heute etwas schwer. Letztes Mal hatte ich noch nicht verstanden was geschehen war. Aber wie Ihr in meinem Beileidesbrief (Abschied von Zita) an Kalle und seine Menschen sehen konntet ist meine Freundin Oma Zita gestorben. Erst in den darauf folgenden Tagen merkte ich das es ganz schlimm ist und ich Zita wirklich nicht mehr wieder sehn werde. Kalle und seine Menschen waren so traurig und mochten nicht richtig essen.

 

Der letzte Tag an dem wir Spazieren gegangen sind, war noch so schön und man hat ihr so doch noch gar nichts angemerkt. Wie immer hatte ich mich so auf sie gefreut. Ich gucke zur gewohnten Zeit auch schon aus dem Fenster, weil ich es nicht abwarten konnte, dass sie kommen. Da ihr Herrchen erst einen Kaffee mit meinen Menschen trank, bekamen wir eine Knabberstange. Kalle zickte mich dabei an, so legte ich mich dann zu Zita. O.K. sie fand das auch nicht so toll, aber ich war eben gerne bei ihr. Wie gesagt es war ein schöner Tag. Frauchen und ich hatten viel Spaß. Zum Beispiel kämpften wir um einen tollen Stock. Zita war mit dabei und hätte eigentlich lieber ihren kleinen Stock gegen unseren großen getauscht, doch ich hatte gewonnen und war schnell damit weiter gelaufen. Mit Kalle habe ich anschließend noch um die Wette gebuddelt. Die Sache ging unentschieden aus. Ja, es war ein schöner Tag!!!

Am nächsten Morgen klingelte das Telefon. Zita hatte eine ganz schlechte Nacht hinter sich und sollte zum Tierarzt. Frauchen und ich ließen alles stehen und liegen und eilten auch dort hin. Kalle und ich mussten in unseren Autos bleiben und Zita ging mit ihren Menschen und Frauchen hinein. Sie blieb alleine drin und wir durften aus den Autos. Was dann kam konnten wir beide nicht verstehen. Die Tierärztin erklärte etwas von einem Tumor. Frauchen nahm Kalle mit an die Hand und alle weinten. Nun durfte ich zum ersten Mal mit in Kalles Auto, dafür wurde Zita in meines gelegt. Mit Kalle fuhr ich zu ihm nach Hause. Das fand ich voll aufregend. Frauchen kam kurze Zeit später, weil sie die Kühe noch schnell gefüttert hatte. Zita wurde mit ihrer Decke im Garten in die Sonne gelegt und wir gingen einen Kaffee trinken. Unsere Menschen weinten immer wieder ein paar Tränen. Das mag ich nicht! Bevor Frauchen und ich nach Hause gefahren sind, haben wir Zita Tschüß gesagt. Frauchen streichelte sie ganz sanft: „Machs gut liebe Zita.“ Ich dachte sie schläft so fest, das sie nicht merkte, dass ich ihr Gesicht leckte. So haben wir sie das letzte Mal gesehen.

 

Kalle kam mit seinem Frauchen am nächsten Tag. Ich lief immer wieder um das Auto herum und suchte Zita. Aber sie kam nicht. Nicht an dem Tag, und auch nicht an den nächsten Tagen. So langsam fing ich an zu verstehen was Tot heißt. Frauchen versuchte alles um Kalle und ihre Menschen aufzumuntern. Damit ich ihr dabei helfen konnte, ich musste das ja auch erst verstehen, munterte sie mich auch erst einmal auf. Stellt Euch vor ich habe doch tatsächlich ein eigenes Planschbecken bekommen. Erst war ich etwas vorsichtig, aber nur den ersten Moment. Schnell hatte ich es in beschlag genommen. Wasser finde ich eben total toll. Genauso wie auf unseren Fahrradtouren. Na klar wissen wir, im Wald immer an der Leine. Aber doch nicht bei so super Wassergräben! Und wenn dann auch noch ein Teich auftaucht schon gar nicht!

Mir wurde schon etwas leichter ums Herz. Denk ich an Zita, denke ich nur an all’ das schön was wir zusammen erlebt haben. Mitten in meine Gedanken kamen an einem Tag zwei Kinder mit ihrer Oma. Für Kinder lasse ich ja wiederum alles stehen und liegen. Die beiden waren so lieb und hatten überhaupt keine Angst. Alles wollten sie sehn. Meine Kühe, meine Kälber, die Hühner und Katzen. Gerne haben meine Menschen und ich ihnen alles gezeigt und erklärt.

Jetzt wo das Wetter wärmer geworden ist, macht Frauchen bei der Gittertür vom Futtergang über Tag die Schiebeplatte heraus um frische Luft in den Stall zu lassen. Und ich habe festgestellt, dass ich dort einfach durch hüpfen kann. So muss ich nicht erst durch die Diele laufen um nach draußen zu kommen. Außerdem muss ich auch nicht warten bis einer meiner Menschen mich nach draußen lässt. Ich werde eben immer selbstständiger und selbstbewusster.

Es tut mir leid, dass ich Heute noch nicht so fröhlich schreiben konnte wie sonst. Aber Ihr seid doch meine echten Freunde und Ihr versteht deshalb sicher meine Trauer. Mit der Hilfe meiner Menschen habe ich es schon ganz gut geschafft damit fertig zu werden. Kalle und seinen Menschen geht es auch etwas besser. – Gemeinsam sind wir Stark! – Nun weg mit all’ den finsteren Gedanken und rein in die nächste Woche. Zita bleibt in meinem Herzen und soll stolz sein auf ihren kleinen Freund Luca, der ja erst anfängt sein Leben zu meistern und auch so ein guter und braver Hund sein möchte wie sie es war.

 

Jetzt weiß ich wie wichtig gute Freunde sind und grüße Euch, meine Freunde, Euer Luca