Hallo liebe Freunde!                                                                                                            

 

In dieser Woche hat sich eigentlich nichts Besonderes ereignet, deshalb möchte ich Euch erzählen wie es inzwischen mit meinen Kühen und mir läuft. Da der Winter so schnell und früh gekommen ist, müssen die Kühe im Stall bleiben. Frauchen tut alles, damit es ihnen nicht zu langweilig wird. Fünfmal am Tag füttern und sauber machen, morgens vor dem Melken alle abbürsten und zweimal an Tag Melken. Tja, und ich helfe ihr auch dabei. Frauchen meint manchmal, ich sei der perfekte Kuh-Entertainer. Eigentlich habe ich mich immer nur gelangweilt, wenn Frauchen gemolken hat und da habe ich versucht mit den Kühen zu spielen. Einige finden das total super, andere stoßen mich noch weg. Noch! Aber mit der Zeit kriege ich die auch noch rum. Es werden immer mehr die es gut finden und mitspielen.

Meine erste und wohl beste Freundin ist Fee. Mit ihr kann ich am meisten machen. Es macht ihr nichts aus das ich sie einfach mal mit meiner Pfote anticke damit sie mit mir spielt. Sanft schubst sie mich zur Seite, während ich versuche in ihre Lefzen zu zwicken. Das mache ich auch ganz vorsichtig, ich will ihr doch nicht wehtun. Oder sie hält den Kopf ganz tief damit ich ihr zwischen den Hörnern das Fell durch knabbere. Das mach ich doch gern für meine Freundin.

Immer wieder versuche ich es mit meinem Spielzeug die Kühe zu beschäftigen. Da es meistens bei und auf meinem Stallbett liegt muss ich es alles erst heran holen. Interessiert sehen sie mir zu was ich da mache. Die eine oder andere will schon mal mit ihrer dicken Zunge mir das Spielzeug weg zu nehmen. Helena versucht es oft mit ihrer großen Nase weg zu pusten, oder stupst es an. Ja, sogar versucht rein zu beißen hat sie schon. Schnell halte ich es dann fest und bring es wieder in Sicherheit.

Bei Katja, mit ihren großen Hörnern, muss ich immer gut aufpassen. Sie kapiert das noch nicht, dass ich mit ihr spielen möchte. Sollte der Ball aus versehn zu ihr rollen, heißt es wachsam sein und vorsichtig den Ball zurückholen. Sie pustet plötzlich los und stößt. So richtig doll macht sie es aber nicht! Einmal war ich nicht schnell oder vorsichtig genug und sie hat mich getroffen. Ehrlich gesagt hatte ich mich mehr erschrocken, als das es wehtat. Also meint sie das wohl auch nicht so böse. Sie hat nur mehr Temperament als die anderen und gerade deshalb sollten wir doch eigentlich zusammen passen, oder?

Zwischendurch bekomme ich vom vielen rum toben auch durst. Aber warum soll ich mich auf den Weg zu meiner Wasserschüssel machen, wo doch jeder eine Tränke da hat. Bei Birte kann ich am besten Wasser trinken. Sie ist noch keine Milchkuh, erst in ein paar Wochen, wenn sie ihr erstes Kälbchen bekommen hat. Da sie erst seit kurzem hier im Stall und nicht mehr im Jungviehstall ist, ist sie mit allem etwas vorsichtiger, also auch mit mir.

Chrissi, das ist die Mama von Helena, ist meine Kuschel-Kuh. Ja, richtig gelesen. Auch mit Kühen kann man kuscheln. Sie findet es ganz toll, wenn ich ihr die Augen lecke und irgendwann schubst sie mich auf den Rücken. Mit meinen Pfoten kraule ich sie unter dem Kopf, während sie mir den Bauch leckt. Das ist richtig schön und wir können das auch ganz lange machen.


Nach dem Melken sind die meisten Kühe zufrieden und müde, darum legen sie sich oft gleich hin. Dösen vor sich da hin oder kauen wieder. Spielen mögen sie nicht mehr. Das ist aber nicht schlimm. Mit den Silohalmen, die sie übergelassen haben, lässt es sich auch gut spielen. Naja, müde bin ich manchmal auch und so suche ich mir ein Stöckchen, leg mich da zu, kaue darauf herum oder passe einfach nur auf ihn auf.

Meine Menschen, aber auch ich, sind auf den nächsten Sommer gespannt. Warum? Wir fragen uns, ob es auch zwischen den Kühen und mir so gut klappt, wenn sie wieder auf die Weide dürfen. Ob ich dort auch so an sie heran komme und mit ihnen spiele. Bis dahin habe ich aber noch einiges zu tun, denn alle habe ich ja noch nicht zum spielen und/oder kuscheln überreden können. Ohne meine Kühe kann ich mir das gar nicht mehr vorstellen und das, wo sie doch um so vieles größer sind als ich und auch noch eine andere Sprache sprechen.

Es grüßt Euch der, „Der mit den Kühen spielt.“ Euer Luca