Hallo liebe Freunde!                                                                                                                

 

Dass Urlaub so anstrengend sein kann, hätte ich nie gedacht! Meine Menschen wollten für einen Tag liebe Freunde an der Ostsee besuchen, aber leider dürfen da keine Hunde mit. "Wir bringen Dich so lange zu Astrid in die Hundeschule." War ich dumm! Dachte ich doch tatsächlich, ich müsste den ganzen Tag lernen.

Als hier auf dem Hof alles fertig war, fuhren wir zu meiner Schule. Frauchen hatte mein Futter und eine meiner Decken eingepackt. Astrid wartete schon auf mich. Gemeinsam brachten sie mich zu einer Box im Stall. Die Tür ging zu und ein Gitter trennte meine Menschen und mich. Das war schon komisch, aber Frauchen versprach, dass sie mich heute Abend wieder holen würde und wünschte mir viel Spaß. Spaß? Was sollte ich den hier machen? Na gut, man kann sich ja mal umschauen was hier so ist. Ein Sofa, ein kleines Bett und ein Kuschelkörbchen, so ähnlich wie Oma Zitas Bettchen. Das erschien mir genau richtig und deshalb machte ich es mir dort erstmal gemütlich.

Nach einiger Zeit kam Astrid und ich war gespannt, was nun passiert. Gemeinsam gingen wir zum Übungsplatz, auf dem ich schon ander Hunde spielen sah. Oh war das schön, wir durften alle einfach spielen wie wir wollten, fast wie in der Spielstunde, eben nur ohne unsere Menschen. Keinen von ihnen kannte ich. Sie erzählten mir, das sie auch hier Urlaub machen, aber nicht nur ein paar Stunden wie ich sondern mehrere Tage, ja sogar Wochen. Einige waren schon zum wiederholten male hier.

Es waren aber auch ein paar dabei, die ruhiger, ja zum Teil etwas schüchtern waren und eine Schleppleine an ihrem Halsband hatten. Neugierig wie ich bin wollte ich wissen, wer sie sind. Also spielte ich mich vorsichtig zu einem von ihnen hin. Was ich dann zu hören bekam, lies mein Herz ganz schwer werden. Alle mit der Schleppleine hatten kein zu Hause und keine Menschen, zu den sie gehören. Sie waren hier abgegeben worden aus Zeit- oder Platzmangel, oder weil ihre Menschen sie aus irgendwelchen Gründen nicht mehr bei ich haben konnten oder wollten. Sie waren alle so traurig und hofften, dass bald jemand kommt, um sie zu sich zu holen. So beschloss ich, ihnen solange ich hier bi, etwas von meiner Fröhlichkeit abzugeben. Schön gespielt haben wir dann!

Als nachmittags Unterrichtsbeginn war, kam ich wieder in meine Pensionsbox. Das war eigentlich schon ganz gut. Wo ich da so alleine war, merkte ich, dass ich ganz schön müde war. Nachdem ich mein Futter auf hatte kuschelte ich mich in das Bettchen und schlief ein.

Wie der Unterricht zu Ende war, kam meine Trainerin Meike mich holen und ich durfte mit den Anderen auf dem Platz spielen. Die Pensionshunde und auch die, die zur Vermittlung hier sind, waren nicht mit dabei. Dafür kannte ich jetzt von der Spielstunde her einige von ihnen. Auch mein Freund Mitsch war mit dabei, und da haben wir zwei aber ordentlich losgelegt.

Plötzlich hörte ich aus der Ferne ein mir sehr bekanntes Autogeräusch und auch gleich darauf die Stimmen meiner Menschen. Schnell düste ich zum Tor und da sah ich sie auch schon kommen. Es war wirklich schön hier, aber jetzt wollte ich doch mit meinen Menschen nach Hause. Frauchen schloss mich in ihre Arme und Herrchen kraulte meine Ohren. Schöööön! Doch genau da musste ich an meine neuen Freunde mit ihren Schleppleinen denken. Hoffentlich dürfen sie das auch bald erleben.

Im Auto war ich sofort eingeschlafen. Zu Hause machten meine Menschen ganz gewohnt weiter. Kühe rein in den Stall. Kühe, Kälber, Bullen, Katzen und Hühner füttern und dann Kühe melken. Ich versuchte noch einige Zeit mit Schritt zu halten, doch landete ich immer wieder auf meinem Stallbett oder in Oma Zitas Bettchen. Als Feierabend war bin ich auch Schnur Stracks gerade in mein Bett neben Frauchens Bett verschwunden. Herrchen kam nach einer ganzen Zeit auch zu Bett. Er musste aber noch mal aufstehen und mich erst kurz mal raus lassen (Geschäfte und so) und dann zu Frauchen ins Büro bringen, weil ich sie schon wieder so sehr vermisste.

Mein Familientreffen war ja schon anstrengend! Aber das was ich an diesem Tag in Astrids Hundeschule, die ja auch eine Pension ist, erlebt habe war echt aufregend. Fast den ganzen Tag gespielt, und gelernt habe ich auch was. Nicht "Sit", "Down" oder "Bleib"! Nein! Ich habe gelernt, dass es auf dieser Welt lange nicht alle Hunde so lieb und gut haben wie ich. Jetzt liebe ich meine Menschen noch mehr. Und wenn Frauchen mit mir wieder zur Spielstunde fährt, werde ich Ausschau halten nach den Hunden mit der Schleppleine um mit ihnen zu spielen, damit sie für kurze Zeit ihre Sorgen und ihren Kummer vergessen können.

Liebe Grüße von einem der glücklichsten Hunde auf dieser Welt, Eurem Luca