Hallo liebe Freunde!                                                                                                                    

Gleich am Anfang der Woche hatte Frauchen mich allein zu Hause zurück gelassen. Das heißt, sie ist ohne mich mit dem Auto weggefahren und eine lange Zeit weg geblieben. Eigentlich weiß ich gar nicht wie lange. Damit ich nicht so traurig war, hatte sie mir ihre Jacke von der Hundeschule in mein Bürobett gelegt. Dann weiß ich genau, dass sie ohne mich weg muss. Die roch so schön nach ihr, aber auch nach meinen Freunden. Zuerst war ich ja doch etwas traurig, aber irgendwann bin ich eingeschlafen. Mein Schlaf war so tief und fest, das ich nicht mit bekommen habe wie sie wiedergekommen war. Plötzlich streichelte sie mich: "Na mein Schatz, hast du schön geschlafen?"

Einen Tag hatte ich versucht mein Bett umzubauen. Mit kratzen, schieben und schubsen habe ich meine Matratze unter dem Schreibtisch hervor gezogen. Das war aber doch keine so gute Idee. In meiner Höhle unter dem Schreibtisch schläft es sich doch besser. Wie gut, dass Frauchen mir geholfen hat es wieder an seinen Platz zu schieben.

Überhaupt ist es im Moment manchmal langweilig. Bei all dem Schnee kommt kaum einer zum spielen, weder Mensch noch Hund. Auch meine beste Freundin, die sonst fast jeden Tag zu mir kommt, ist ganz weit weg zu ihren Eltern gefahren. Meine Menschen haben durch den vielen Schnee und der Kälte noch mehr Arbeit mit den Kühen und Hühnern, weil zum Beispiel das Wasser immer wieder einfriert. Dann spiele ich alleine im Schnee, breche mir Stöckchen aus den Büschen, oder renne über die Nachbarwiese. Zu den Schafen, die noch bei uns zu Gast sind, traue ich mich nicht mehr. Es ist vor ein paar Tagen gewesen, da habe ich nicht richtig aufgepasst und bin an den Elektrozaun gekommen. Das tat soooo weh! Dabei hatten wir uns so gut verstanden. Sie suchten unter dem Schnee ihr Gras und ich Mäuschen. Oft versuche ich einen meiner Menschen  mit meinem Ball aufzufordern zum spielen und habe zum Glück meistens Erfolg. Auch in der Küche, wenn ich mit meiner Quitsche-Kuh zu Frauchen komme, schaffe ich es sie zum spielen zu bewegen.

Donnerstag sollte meine letzte Welpenstunde sein, doch wegen des vielen Schnees fiel sie aus. Jetzt habe ich Schulferien und wisst Ihr was? Nach den Ferien gehe ich in den Erziehungskurs zu den Großen. Ich bin jetzt schon ganz aufgeregt.

Aber der Sonntag ist und bleibt der schönste Tag der Woche. Nicht weil ich dann morgens ein Ei ins Futter bekomme oder statt des Pansens ein Schweineohr. Nein, es geht zu um 10 Uhr zur Spielstunde. Mir kann das nicht schnell genug gehen. Erwartungsvoll sitze ich in der Bürotür und hoffe das Frauchen sich nun endlich umzieht und es losgeht. Zum Glück gibt es doch eine ganze Menge Hundebesitzer, die sich für uns nicht von Schnee und Kälte abschrecken lassen. Dort Power ich mich jedes Mal richtig aus, da kann es passieren das ich Abends noch immer so kaputt bin, das ich auf Frauchens Schoß einschlafe.

Einen Abend war Frauchen so gut drauf, das sie noch an die Weihnachtspost wollte. Als erstes suchte sie sich ein Gedicht aus, das sie in die Karten schreiben wollte. "Hör‘ mal Luci, wie findest du das?" fragte sie mich und laß mir eines vor. Das fand ich so gut, dass ich es mir gemerkt habe und ich es Euch zu Weihnachten schenken möchte:

 

In der Heiligen Nacht tritt man gern
einmal aus der Tür und steht allein
unter dem Himmel, nur um zu spüren,
wie still es ist, wie alles den Atem anhält,
um auf das Wunder zu warten.

Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest wünscht Euch Euer Luca