Hallo liebe Freunde!

 

Die letzten drei Monate waren für Frauchen, Fellow und mich wohl die schwersten, die wir je erlebt haben!!! (jaul, winsel) Und noch sind wir nicht ganz durch mit dem verarbeiten des Erlebten, funktionieren einfach und dennoch kommen die erstenzeichen einer totalen Erschöpfung hoch. (jammer)

Doch der Reihe nach, soweit es geht, denn die Ereignisse überschnitten sich, so dass mein liebes Frauchen immer zwei, bis sogar drei Gleisig (Herrchen, Longieren und wir Tiere) fahren musste. Dabei hat sie sich selber noch mehr in den Hintergrund gestellt als sonst schon.

 

Am 02.12.19 bekam Herrchen einen so schweren Epileptischen Anfall, dass der Notarzt kommen musste. Ab da ging es Herrchen jeden Tag schlechter, so dass er in den folgenden 9 Wochen 5x in 3 verschiedenen Krankenhäusern und 2 Pflegeheimen war. Es gab einen erneuten Anfall, dazu Wasser in einer Herzkammer, einen Spasmus in der Lunge mit Verschattung und zu allem Übel eine Sepsis in einem Fuß. Zum Schluss konnte Herrchen selbst die kleinsten Dinge nicht mehr und auch das Sprechen viel unendlich schwer.

 

Als Lilo im Spätherbst zu uns zurück fand, sah alles so aus, als würden wir zu dritt eine kuschelige Winterzeit verbringen. Doch sehr bald war zu merken, dass irgendetwas nicht stimmt mit ihr. Sie fraß nicht richtig. Wurde immer ruhiger und dünner. Man durfte sie mehr berühren, als sie es je zugelassen hatte. Frauchen wäre gerne mit ihr zum Tierarzt gefahren, doch ließ sie sich nicht hochheben und schon gar nicht irgendwo hinein setzen. Zu schreckliche Erinnerungen mussten da in ihr hoch kommen. Doch dann, am 11.12.19 war sie so schwach, dass Frauchen sich sagte: auch wenn ich sie jetzt in Panik versetzen muss, sie soll sich nicht so quälen! Mit samt der Decke auf der sie lag, hob sie Lilo in einen Wäschekorb und fuhr zum Tierarzt. Der Tierärztin reichte in Blick in Lilos Augen um zu sehen, dass sie starke neurologische Ausfälle hatte. So war es klar, dass es für Lilo das beste war, jetzt und hier über die Regenbogenbrücke zu gehen.

 

Um sie nicht zu verschrecken, bekam sie mit langem Arm, eine Betäubungsspritze in den Hinterschenkel. Erst als sie schlief, kam es zur Erlösung.

 

Nun, zum ersten mal, durfte und konnte Lilo genauer angesehen werden. Worauf die Feststellung folgte, dass unsere Lilo schon wirklich sehr alt gewesen sein muss! – Doch eines ist gewiss, wir konnten ihr, für ihre letzten Jahre ein schönes und geborgenes Zuhause geben.

Trotz all‘ der Sorgen und täglichen Fahrten zu Herrchen, -  egal wo er auch gerade war und bei denen wir Frauchen stets begleiteten, weil wir lieber in ihrer Nähe sein wollten, als in Ungewissheit alleine Zuhause  - wollte Frauchen, dass wenigstens wir zwei ein bisschen Weihnachten haben. So hat sie für Fellow und mich einen bunten Teller mit Leckereien fertig gemacht. (strahl)

Als wir Heiligabend vom letzten Gassi gehen zurück kamen, war die Bescherung da. Fellow, der so etwas noch gar nicht kennt und dazu bei allem fremden sehr zurückhaltend ist, war richtig verunsichert und wusste nicht was nun Sache war. (grins) Ich schon! So ging ich hin und sah mir die leckeren Sachen ganz in Ruhe an.

 

Wären ich überlegte, womit man am besten Anfangen soll, traute sich auch Fellow heran zu kommen. Gleichzeitig nahm Frauchen mir die Entscheidung ab, indem sie uns die kleinen, bunten Leckerlis vor die Nase legte. Oh ja, so schmeckt Weihnachten.

 

Am Heiligenabend durften wir noch den großen Knochen verputzen, was für ein Genus!!! Die Schweineschnauze und das Würstchen gab es am 1. und 2. Weihnachtstag.

 

Fellow hat noch nicht so die Erfahrung mit soooo großen Knochen, aber er hat sich tapfer geschlagen. (zwinker)

 

Den Januar verbrachten wir genau wie den Dezember, sechs Tag in der Woche zu Herrchen und zusätzlich am Wochenende zum Longieren auf den Hundeplatz. Frauchen nannte uns schon: „Kings of the road“ Am 02.02.20 gab es wieder etwas zum Feiern. Unser Zwergnase Fellow konnte seinen ersten Geburtstag feiern. Dafür hatte Frauchen richtig einen Festschmaus für uns vorbereitet.

 

Da hieß es erst einmal brav Aufstellung und zeigen, das wir sehr Geduldig seien können.

 

Als das Zauberwort: O.K. kam, wusste ich schon ganzgenau, dass der leckere Käse zuerst an der Reihe ist. Fellow lief aufgeregt hin und her, war mit der Situation richtig überfordert. Mit der Zeit und den Jahren, wird er lernen mit Frauchens verrückten Ideen umzugehen. Ach ich liebe mein Frauchen dafür, vor allem wenn es so leckere Ideen sind. (kicher)

 

Nach dem Käse ging es mit dem Stück Fleisch auf ein sicheres Plätzchen. Die Knapperstange hat echt Zeit. Die kommt später.

 

Mit viel Mut zureden und aufmuntern von Frauchen und einem langen Hals schnappte Fellow sich endlich das Fleisch. Was war er aufgeregt, riss das Fleisch ängstlich vom Teller, als würde er sich daran verbrennen. (Kopf schütteln)

 

Fleisch war bei mir fertig und so widmete ich mich dem Entenhals auf dem Teller. Klar ich als alter Hase, (zwinker) holte auch diesen auf das Bettchen, um ihn in aller Ruhe zu verspeisen.

 

Bei Fellow war von Ruhe und verspeisen keine Rede. Es war ein schnappen und schlingen. Hey, das ist Geburtsessen, das genießt man doch!

 

Für mich lag da noch die Knabberstange, die nun auch ihrer Bestimmung zugeführt werden sollte. (zwinker)

 

Langsam hatte Fellow auch bemerkt, dass es etwas langsamer gehen darf. Ruhiger und entspannter, knackte er die Stange weg und naschte die Käsestückchen.

 

Gleich am nächsten Morgen geschah dass, womit so schnell keiner gerechnet hatte. Frauchen fuhr merkwürdigerweise ohne uns zu Herrchen, warum sie uns nicht mitgenommen hatte, dass kann sie selber nicht sagen. Als sie im Krankenhaus angekommen war, teilte man ihr mit, das Herrchen wenige Minuten zuvor ganz friedlich Eingeschlafen ist. – Nur 3 Tage zuvor, nach vielen Gesprächen mit den Ärzten, hatte Frauchen für Herrchen den mutigen Schritt gemacht, und folgte der Patientenverfügung, die Herrchen vor vielen Jahren gemacht hatte.

 

Frauchen sahs noch lange bei ihm, hielt seine Hand und streichelte ihn. Zum Schluss hatte sie noch eine Bitte an ihn: „Jetzt habe ich so viele Jahre auf dich Aufgepasst, bitte passe du jetzt auf mich auf.“ 

 

Wenn ein geliebter Mensch stirbt,

gewinnt man einen Schutzenge

A bschied er fällt unsagbar schwer.

B licke die sagen es geht nicht mehr.

S ehnsucht die tief in meine Seele fällt.

C haos bestimmt nun die Gefühlswelt.

H erzschmerzen sind kaum zu ertragen.

I nnerlich zerrissen und tausend Fragen.

E rinnerungen werden niemals vergehen.

D ankbarkeit bleibt für immer bestehen.

Ganz in der Nähe von meiner besten Freundin, ihrem Partner und dem kleinen Mann gibt es einen FriedWald. Im Spätsommer hatten wir dort einen kleinen Spaziergang mit Herrchen gemacht. Dabei fiel die Entscheidung, dass dieses der richtige Ort für die letzte Ruhestäte seien soll. Dass es sich für Herrchen so schnell bewahrheitet, hat damals noch niemand geahnt.

Frauchen war mit Fellow und mir nun nochmals alleine dort. Gemeinsam haben wir den richtigen Baum für Herrchen ausgesucht. Eine Buche mit einem Ast, der ziemlich weit unten aus dem Stamm wächst. Der Baum ist also genau so etwas besonders, wie mein Herrchen, der steht’s alles Leid verborgen hat und stattdessen, ein Lächeln im Gesicht. ( stolz)

 

Wir müssen unser Leben nun Komplet neu ordnen. Dazu gehört, dass wir an den Tagen, wo wir nicht auf dem Hundeplatz sind, nun mittags fröhlich durch unseren kleinen Miniwald ziehen.

 

Mittendrin geht s richtig los, mit Stöckchen spielen. Nur leider habe ich es Fellow wohl zu gut beigebracht! Hinzu kommt das größer und kräftiger geworden ist. Tja, und viele Jahre jünger als ich. Frauchen hält ihn daher zu Beginn zurück, das hilft ganz gut.

 

Kurz vor dem Ende unsere Runde, liegt ein Baum über den Weg, der nicht durch den Sturm, sondern von Menschen Hand umgelegt wurde. Wir sind gespannt, ob er noch abgeholt wird, oder wir nun künftig immer hinüber klettern müssen. Danach einmal abbiegen und schon sind wir wieder aus dem Wald.

 

Vor einigen Tagen ist mir was Dummes passiert. Da habe ich mir irgendwo den Fußballen auf geratscht. Zum Glück hat Frauchen das gleich bemerkt, weil ich ständig geleckt habe, denn geblutet hatte es nicht.

 

Damit das auch nicht geschieht, gleich eine ABS-Socke rüber und Neoprenschuh.

 

So kann es raus auf den Rasen gehen. Naja Rasen, bei dem vielen Regen und überhaupt! Rasen? Es gleicht schon fast einem Acker. Mit dem Schuh hatte ich so und so keine Lust und legte mich lieber in das Carport.

 

Warum der Rasen einem Acker gleicht? Dann siehe hier! (grins)

Aber so ganz allein haben wir keine Schuld! Unsere kleinen Zweibeiner haben da auch großen Anteil dran. 

 

Wo ich gerade von kleinen Zweibeinern rede, unseren Mandarin Enten Mainü und Hongwai geht es auch gut. Momentan sitzen sie wieder viel auf der Fensterbank vom Badezimmer und unterhalten sich.

 

Der eingepackte Fuß hält mich nicht ab, mit zum Longieren zu fahren.

 

Bis die Gruppen durch sind, sind wir brav in warte Position.

 

Sonntag, wenn alle Gruppen durch sind ist abbauen angesagt und Fellow und ich helfen sozusagen mit. Wir toben so heftig herum, dass einige Elemente schon mal abgebaut sind und Frauchen nur einsammeln braucht. Den Sonntag mit dem Schuh mochte ich gar nicht. Zu lange war er schon auf dem Fuß und es fühlte sich nicht mehr gut an.

 

„Komm‘ her mein Luci, hier ist alles trocken, da passt das schon!“, sagte sie und nahm mir den Schuh ab. Nun aber, doch bevor ich so richtig in Fahrt kommen konnte, hatte Fellow mich umgeworfen. Na warte du Zwergnase, wenn ich dich kriege! (zwinker, kicher)

 

Gesagt, getan und die Rache folgt auf den Fuß. (grins)

 

Ach es macht schon Spaß mit ihm durch die Halle zu rennen, hüpfen und sich gegenseitig umzuwerfen. Keiner ist dem anderen böse, sonst wäre es ja kein Spaß mehr. Außerdem sind dann auch für kurze Zeit alle Sorgen weg. (seufz)

 

 

Wenn alles abgebaut ist, zieht Frauchen mit einem kleinen Trecker ihre Kreis und macht die Halle wieder schön. Nichts mehr zusehen von unserem Longieren.

 

Zum Schluss möchte ich Euch zeigen, dass Fellow und ich nicht nur toben und Blödsinnmachen können. Manchmal tanzen wir auch nach Frauchens Pfeife. (zwinker) Fellow rasant und bestens bemüht. Meine Wenigkeit besonnen und somit entschleunigend für Frauchen, das tut ihr auch mal gut. (hihi)

 

Unser Jahreswechsel und die ersten Monate des neuen Jahres waren mit unendlich viel Sorgen, Leid und Trauer verbunden, doch wir halten zusammen und halten uns gegenseitig fest.

 

---  So kann es und so muss es klappen!!!  ---

Wir haben jetzt ja einen Schutzengel mehr

 

Wenn ihr mögt, werde ich am 07.06.20 wieder an dieser Stelle für Euch da sei.

 

   Bis dahin

      Liebe Grüße

            Euer Luca